Kindheit und Frühleben

Geboren wurde ich am 29. Juli 1923 in Prütznow, Kreis Regenwalde, Pommern (Referenzen und Landkarten finden Sie auf der verlinkten Genwiki-Seite). Meine Eltern waren der Landwirt und Geflügelzüchter Herbert Kaiser und seine Frau Elisabeth, geborene Müller. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war dieses idyllische Dorf meine Heimat, wobei mein Alltag durch den Dienst als Kriegsfreiwilliger im Reichsarbeitsdienst und bei der Artillerie der Wehrmacht ab Februar 1941 unterbrochen wurde.

Kriegsjahre

Von Mitte September 1941 bis zum Sommer 1943, als ich verwundet wurde, diente ich im Artillerieregiment 117 der 111. Infanterie-Division, die in Südrussland stationiert war. Unser Einsatzgebiet erstreckte sich von Kiew über das Donezbecken (Debalcewo) bis zum Kaukasus bei Mosdock am Terek und zurück über Rostow am Don bis in die Gegend von Taganrog. Bei der "bespannten" (nicht "motorisierten") Artillerie zu dienen, bedeutete, weite Strecken zu Fuß zurückzulegen, oft in extremen Klimabedingungen.

Erholung und Ausbildung

Nach meiner Verwundung folgten Genesungsurlaub, Sonderurlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit und schließlich ein notwendiger Erholungsurlaub. Danach nahm ich an einem Auffrischungslehrgang als Funker teil und blieb als Ausbilder bei der Ersatzeinheit zurück. Bis Ende 1944 bildete ich in Braunschweig und Magdeburg Rekruten aus. Anfang 1945 wurden alle Abiturienten zu einem Offiziersnachwuchslehrgang in Braunschweig abkommandiert.

Kriegsende und amerikanische Gefangenschaft

Ende März 1945 marschierten wir von Braunschweig aus, um die alliierten Truppen an der Weser aufzuhalten. Über diese Zeit und meine anschließende amerikanische Gefangenschaft führte ich ein Tagebuch, das unter dem Titel "Kriegsende und amerikanische Gefangenschaft" veröffentlicht wird (siehe Link).

Nachkriegszeit und Studium

Nach meiner Entlassung aus der Gefangenschaft im Februar 1946 musste ich, um studieren zu können, in Plön das Abitur nachholen. Danach studierte ich bis Juni 1950 Volkswirtschaft in Kiel und erlangte das Staatsexamen als Diplom-Volkswirt.

Beruflicher Werdegang und Familie

Meine berufliche Laufbahn begann ich am 1. August 1950 in der Drahtfabrik meines Onkels in Burg in Dithmarschen. Ende 1951 heiratete ich Leonore Eitzen, eine Flüchtlinge aus dem Dorf Schwessin, Kreis Köslin/Pommern. Unsere Tochter Andrea wurde am 11. August 1952 geboren. Unsere kleine Familie fand ein Zuhause in Mülheim an der Ruhr.

Spätere Karriere

In meiner späteren Karriere wechselte ich in eine Prüfungsgesellschaft und stieg schließlich zur Position des Leiters des Rechnungswesens bei der Hauhinco Maschinenfabrik in Essen auf. Diesen Posten behielt ich bis zu meiner Pensionierung Ende 1988. Zudem engagierte ich mich ehrenamtlich als Richter an Sozial- und Arbeitsgerichten und als Mitglied der Vertreterversammlung der LVA Rheinprovinz.

Spätere Karriere

In meiner späteren Karriere wechselte ich in eine Prüfungsgesellschaft und stieg schließlich zur Position des Leiters des Rechnungswesens bei der Hauhinco Maschinenfabrik in Essen auf. Diesen Posten behielt ich bis zu meiner Pensionierung Ende 1988. Zudem engagierte ich mich ehrenamtlich als Richter an Sozial- und Arbeitsgerichten und als Mitglied der Vertreterversammlung der LVA Rheinprovinz.

Rückkehr und Reflexion

Rückkehr und Reflexion

Mit dem Eintritt in den Ruhestand fand ich die Zeit, mich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. 1989 kehrte ich nach 44 Jahren erstmals in meine Heimat zurück. Dieser Besuch, auch der Heimat meiner Frau, sowie eine spätere Familienzusammenkunft, zeigte mir die Bedeutung der Bewahrung und Teilung unserer gemeinsamen Geschichte.

Digitalisierung der Erinnerungen

Digitalisierung der Erinnerungen

Mit dem Kauf eines Computers im Jahr 2000 begann ich, meine Fotoalben zu digitalisieren und eigene Fotoalben mit Power-Point zu erstellen. Besonders intensiv habe ich mich mit meiner Kriegszeit beschäftigt. Bei dieser Gelegenheit entdeckte ich das Kriegstagebuch meines Artillerie-Regimentes 117 auf Ebay, welches eine wertvolle Ergänzung zu meinen persönlichen Erinnerungen darstellt.

Erinnerungen und Reflektionen

Erinnerungen und Reflektionen

Diese Sammlung von Erinnerungen hat mir einen Einblick in meine eigene Geschichte gegeben und mir geholfen, den langen und oft schwierigen Weg, den ich gegangen bin, zu verstehen. Ich habe die Höhen und Tiefen meines Lebens betrachtet, die Jahre des Krieges und die Herausforderungen des Wiederaufbaus nach dem Krieg. Es war eine Reise der Selbstentdeckung und Reflexion, die mich tiefer in meine persönliche Geschichte und Identität eintauchen ließ.

Wiederverbindung mit der Vergangenheit

Wiederverbindung mit der Vergangenheit

Die Rückkehr in meine Heimat nach so vielen Jahren war sowohl emotional als auch aufschlussreich. Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, war nun eine Schule und beherbergte andere Familien. Die Hühnerställe aus meiner Kindheit waren verschwunden und hatten Platz für eine Betonstein- und eine Asphaltfabrik gemacht. Aber trotz dieser Veränderungen war es immer noch der Ort, an dem ich meine prägendsten Jahre verbracht hatte. Ich war von der Gastfreundschaft der Einheimischen und insbesondere von Stacho, einem ehemaligen Kriegsgefangenen, der in Prütznow geblieben war, tief berührt.

Einblick in die Geschichte meiner Frau

Einblick in die Geschichte meiner Frau

Nicht nur meine eigene Vergangenheit, sondern auch die meiner Frau Leonore hat mich tief bewegt. Ihre Flucht vor dem Einmarsch der Russen, ihre Strapazen auf dem Weg an der Ostseeküste und schließlich ihre Ankunft in Malente haben mir ihre unglaubliche Stärke und Entschlossenheit gezeigt.

Digitalisierung und Teilen der Erinnerungen

Digitalisierung und Teilen der Erinnerungen

Die Digitalisierung meiner Fotoalben hat nicht nur dazu beigetragen, meine Erinnerungen zu bewahren, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, sie mit anderen zu teilen. Insbesondere meine Erlebnisse während des Krieges sind durch den Erwerb des Kriegstagebuchs meines Artillerie-Regiments 117 lebendiger geworden. Dieses Dokument, das einen Teil meiner Dienstzeit in Russland abdeckt, hat mir ein tiefgreifendes Verständnis meiner Erfahrungen während dieser Zeit ermöglicht.

Fazit

Meine Lebensgeschichte ist eine Mischung aus Freude, Kämpfen, Siegen und Verlusten. Sie ist geprägt von Zeiten des Krieges und Zeiten des Friedens, von Studien und Arbeit, von Liebe und Familie. Es ist eine Geschichte, die von der Vergangenheit geprägt ist, aber auch einen Blick in die Zukunft wirft. Es ist eine Geschichte, die ich gerne teile, in der Hoffnung, dass sie anderen Einblicke und Verständnis bietet.

Zusammenhalt in schwierigen Zeiten

Die Bedeutung des Zusammenhalts in schwierigen Zeiten ist ein zentrales Element meiner Lebensgeschichte. Sowohl während des Krieges als auch danach war es die Unterstützung meiner Familie, Freunde und sogar Fremden, die mich dazu ermutigte, weiterzumachen und zu kämpfen. Unser vereinter Widerstand gegen die Widrigkeiten des Krieges und die anschließenden Herausforderungen haben unsere Bindung gestärkt und uns gelehrt, den Wert des menschlichen Geistes zu schätzen.

Lebenslanges Lernen und Anpassung

Ein weiteres wiederkehrendes Thema in meiner Geschichte ist das Konzept des lebenslangen Lernens und der Anpassung. Ob es darum ging, als junger Mann in die Wehrmacht einzutreten, während des Krieges neue Fähigkeiten zu erlernen oder nach dem Krieg ein Studium aufzunehmen, um mein Wissen zu erweitern - das Streben nach Wissen und Anpassungsfähigkeit hat stets eine zentrale Rolle in meinem Leben gespielt. Dies hat mir geholfen, mich in verschiedenen Umgebungen zu behaupten und meine berufliche und persönliche Entwicklung voranzutreiben.

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