Ende März 1945 marschierten wir von Braunschweig aus, um die alliierten Truppen an der Weser aufzuhalten. Über diese Zeit und meine anschließende amerikanische Gefangenschaft führte ich ein Tagebuch, das unter dem Titel "Kriegsende und amerikanische Gefangenschaft" veröffentlicht wird (siehe Link).
Nach meiner Entlassung aus der Gefangenschaft im Februar 1946 musste ich, um studieren zu können, in Plön das Abitur nachholen. Danach studierte ich bis Juni 1950 Volkswirtschaft in Kiel und erlangte das Staatsexamen als Diplom-Volkswirt.
Meine berufliche Laufbahn begann ich am 1. August 1950 in der Drahtfabrik meines Onkels in Burg in Dithmarschen. Ende 1951 heiratete ich Leonore Eitzen, eine Flüchtlinge aus dem Dorf Schwessin, Kreis Köslin/Pommern. Unsere Tochter Andrea wurde am 11. August 1952 geboren. Unsere kleine Familie fand ein Zuhause in Mülheim an der Ruhr.
In meiner späteren Karriere wechselte ich in eine Prüfungsgesellschaft und stieg schließlich zur Position des Leiters des Rechnungswesens bei der Hauhinco Maschinenfabrik in Essen auf. Diesen Posten behielt ich bis zu meiner Pensionierung Ende 1988. Zudem engagierte ich mich ehrenamtlich als Richter an Sozial- und Arbeitsgerichten und als Mitglied der Vertreterversammlung der LVA Rheinprovinz.
In meiner späteren Karriere wechselte ich in eine Prüfungsgesellschaft und stieg schließlich zur Position des Leiters des Rechnungswesens bei der Hauhinco Maschinenfabrik in Essen auf. Diesen Posten behielt ich bis zu meiner Pensionierung Ende 1988. Zudem engagierte ich mich ehrenamtlich als Richter an Sozial- und Arbeitsgerichten und als Mitglied der Vertreterversammlung der LVA Rheinprovinz.
Mit dem Eintritt in den Ruhestand fand ich die Zeit, mich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. 1989 kehrte ich nach 44 Jahren erstmals in meine Heimat zurück. Dieser Besuch, auch der Heimat meiner Frau, sowie eine spätere Familienzusammenkunft, zeigte mir die Bedeutung der Bewahrung und Teilung unserer gemeinsamen Geschichte.
Mit dem Kauf eines Computers im Jahr 2000 begann ich, meine Fotoalben zu digitalisieren und eigene Fotoalben mit Power-Point zu erstellen. Besonders intensiv habe ich mich mit meiner Kriegszeit beschäftigt. Bei dieser Gelegenheit entdeckte ich das Kriegstagebuch meines Artillerie-Regimentes 117 auf Ebay, welches eine wertvolle Ergänzung zu meinen persönlichen Erinnerungen darstellt.
Diese Sammlung von Erinnerungen hat mir einen Einblick in meine eigene Geschichte gegeben und mir geholfen, den langen und oft schwierigen Weg, den ich gegangen bin, zu verstehen. Ich habe die Höhen und Tiefen meines Lebens betrachtet, die Jahre des Krieges und die Herausforderungen des Wiederaufbaus nach dem Krieg. Es war eine Reise der Selbstentdeckung und Reflexion, die mich tiefer in meine persönliche Geschichte und Identität eintauchen ließ.
Die Rückkehr in meine Heimat nach so vielen Jahren war sowohl emotional als auch aufschlussreich. Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, war nun eine Schule und beherbergte andere Familien. Die Hühnerställe aus meiner Kindheit waren verschwunden und hatten Platz für eine Betonstein- und eine Asphaltfabrik gemacht. Aber trotz dieser Veränderungen war es immer noch der Ort, an dem ich meine prägendsten Jahre verbracht hatte. Ich war von der Gastfreundschaft der Einheimischen und insbesondere von Stacho, einem ehemaligen Kriegsgefangenen, der in Prütznow geblieben war, tief berührt.
Nicht nur meine eigene Vergangenheit, sondern auch die meiner Frau Leonore hat mich tief bewegt. Ihre Flucht vor dem Einmarsch der Russen, ihre Strapazen auf dem Weg an der Ostseeküste und schließlich ihre Ankunft in Malente haben mir ihre unglaubliche Stärke und Entschlossenheit gezeigt.
Die Digitalisierung meiner Fotoalben hat nicht nur dazu beigetragen, meine Erinnerungen zu bewahren, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, sie mit anderen zu teilen. Insbesondere meine Erlebnisse während des Krieges sind durch den Erwerb des Kriegstagebuchs meines Artillerie-Regiments 117 lebendiger geworden. Dieses Dokument, das einen Teil meiner Dienstzeit in Russland abdeckt, hat mir ein tiefgreifendes Verständnis meiner Erfahrungen während dieser Zeit ermöglicht.
Meine Lebensgeschichte ist eine Mischung aus Freude, Kämpfen, Siegen und Verlusten. Sie ist geprägt von Zeiten des Krieges und Zeiten des Friedens, von Studien und Arbeit, von Liebe und Familie. Es ist eine Geschichte, die von der Vergangenheit geprägt ist, aber auch einen Blick in die Zukunft wirft. Es ist eine Geschichte, die ich gerne teile, in der Hoffnung, dass sie anderen Einblicke und Verständnis bietet.
Die Bedeutung des Zusammenhalts in schwierigen Zeiten ist ein zentrales Element meiner Lebensgeschichte. Sowohl während des Krieges als auch danach war es die Unterstützung meiner Familie, Freunde und sogar Fremden, die mich dazu ermutigte, weiterzumachen und zu kämpfen. Unser vereinter Widerstand gegen die Widrigkeiten des Krieges und die anschließenden Herausforderungen haben unsere Bindung gestärkt und uns gelehrt, den Wert des menschlichen Geistes zu schätzen.
Ein weiteres wiederkehrendes Thema in meiner Geschichte ist das Konzept des lebenslangen Lernens und der Anpassung. Ob es darum ging, als junger Mann in die Wehrmacht einzutreten, während des Krieges neue Fähigkeiten zu erlernen oder nach dem Krieg ein Studium aufzunehmen, um mein Wissen zu erweitern - das Streben nach Wissen und Anpassungsfähigkeit hat stets eine zentrale Rolle in meinem Leben gespielt. Dies hat mir geholfen, mich in verschiedenen Umgebungen zu behaupten und meine berufliche und persönliche Entwicklung voranzutreiben.