Auszüge aus dem Kalender 1945 von Elisabeth Kohlmeier, geborene Pöppel, der Mutter von Heinz und Wilhelm Kohlmeier.
Nachlass von Frau Kohlmeier: im Sommer 1945 handschriftlich verfasst, von Wilhelm Kohlmeier überarbeitet und von Frau
Birgit Jürgensen niedergeschrieben.
a. Rückblick auf Schwessin.
b. Flucht-Erinnerungen.
Auszüge aus einem Brief von Frau Erna Manke, der Ehefrau des Bürgermeisters und Treckführers Siegfried Manke an ihren
Sohn Jürgen (Juli 1945), ergänzt und mitgeteilt von ihrer Tochter Ursula Kurtz-Manke.
Bericht von Dieter Brümmer, damals 12 Jahre alt, ergänzt durch Informationen aus der Pommerschen Zeitung.
Elisabeth Manke schildert ihre Flucht, die sie zusammen mit dem Bauerntreck startete, aber in Misdroy wegen der
Erkrankung ihrer Mutter unterbrechen musste.
Wilhelm Münchow berichtet in einem plattdeutschen Bericht über ihre gescheiterte Flucht aus Mersin.
Nachdem die Brücke über die Dievenow überquert wurde, wurden einige Wagen vom Treck abgetrennt, einschließlich denen von
Fritz Pöppel, Franz Krüger und Walter Piske. Diese Wagen erreichten Schleswig Holstein, wobei Pöppel und Krüger zusammen
fuhren, während der Treck auf die Insel Rügen geleitet wurde.
Meine spätere Frau, Lore Eitzen, und ihre Schwester Eva konnten nicht mit dem Treck mitkommen und flohen alleine mit Fahrrädern. Sie folgten der Ostseeküste, wobei sie ihre Fahrräder teilweise durch den Strandsand schieben mussten. Sie saßen auch im Kessel von Horst fest, der glücklicherweise durch die Wehrmacht wieder geöffnet wurde, sodass sie weiterfahren konnten. Am 5. März überholten sie nach dem Passieren der Brücke über die Dievenow den Schwessiner Treck, da sie als Fußgänger mit Fahrrädern schneller vorankamen als die aufgrund der überfüllten Straßen nur langsam vorwärtskommenden Fahrzeuge.
Seit 1994 treffen sich auf Anregung von Walter Pomplun jährlich Schwessiner und Mersiner in der Lüneburger Heide. Es sind immer sehr schöne Stunden, doch leider nimmt die Teilnehmerzahl in den letzten Jahren altersbedingt ständig ab.
Lore zeigte während ihrer Flucht auch große Verantwortung und Mut. Als stellvertretende Gemeinde-Kassenverwalterin hob sie am Tag vor der Flucht 16.707,00 RM von der Bank ab. Dieses Geld war für die "Kriegerfrauen", die Frauen der Soldaten, bestimmt und sollte in den folgenden Tagen ausgezahlt werden. Auf Anweisung des Bürgermeisters Siegfried Manke nahm Lore das Geld mit auf die Flucht. Sie behütete es wie einen Schatz und legte es nachts unter ihren Kopf. In Grimmen gelang es ihr, dieses Geld nach langer Diskussion bei der Kreissparkasse Grimmen zugunsten der Gemeinde Schwessin auf ein Sparbuch einzuzahlen. Das Sparbuch mit dem Guthaben hat sie bis heute aufbewahrt.
Neben den Berichten über die Flucht gibt es auch Schilderungen der Erlebnisse nach dem Krieg. Eine evakuierte Frau aus
Köln, die nach Augustin gebracht wurde, berichtet über ihren Leidensweg von Augustin im Kreise Köslin in Pommern nach
Köln.
Außerdem gibt es einen Bericht über die "Flucht aus Pommern" mit dem Treck aus dem Dorf Datzow im Kreis Schlawe. Dieser
wird von Anneliese Panthen, geborene Dreyer, verfasst, die in Schwessin geboren wurde. Sie war die Tochter des
Bäckermeisters Dreyer aus Schwessin und zuletzt in Husby, Ringstraße 17, wohnhaft. Ihre Mutter und ihre Enkelin, die zu
Besuch in Schwessin waren, flüchteten wohl mit dem Schwessiner Treck nach Holstein. Der Bericht ist im Kirchspielarchiv
in Husby zu finden.