Unsere Klassenlehrerin war Fräulein Große, oder "Tante Große", wie wir sie liebevoll nannten. Sie hatte eine sanfte, aber bestimmte Art des Unterrichtens, und wir alle haben gerne bei ihr gelernt. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten mit dem Einmaleins, und in solchen Fällen musste ich während der großen Pause am Lehrerzimmer erscheinen und meine Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Ab der Sexta übernahm Herr Meisemann die Rolle unseres Klassenlehrers. Seine losen Hemdmanschetten waren immer ein Anblick, besonders wenn sie während seiner enthusiastischen Gesten durch die Klasse flogen. Ein anderer geliebter Lehrer war Herr Stock. Leider musste er Anfang der 30er Jahre aus unbekannten Gründen die Schule verlassen.
Nach unserer Rückkehr von der Reise trafen wir auf eine veränderte Schule. Dirk Drewes blieb unser Klassenlehrer und die Nationalsozialistische Ideologie wurde immer stärker in den Schulalltag integriert. Trotz der politischen Spannungen, die damals herrschten, gaben uns die engagierten Lehrkräfte das Gefühl, dass Bildung immer noch eine Priorität war.
Trotz der strengen Uniformvorschriften und der immer strafferen Schulvorschriften pflegten wir eine enge Kameradschaft untereinander. Ich erinnere mich an eine besondere Situation, in der wir zusammenhielten, als eine meiner Klassenkameradinnen krank wurde. Wir organisierten einen Plan, um ihr die Hausaufgaben zu bringen und ihr beim Nachholen des verpassten Unterrichts zu helfen.
Dirk Drewes organisierte weiterhin außerschulische Aktivitäten, die dazu beitrugen, unsere Klassengemeinschaft zu stärken. Diese reichten von Sportveranstaltungen bis hin zu Theateraufführungen, bei denen wir die Möglichkeit hatten, unsere Fähigkeiten und Talente außerhalb des Klassenzimmers zu zeigen. Eine besondere Erinnerung habe ich an eine Weihnachtsfeier, die wir in der Schule veranstalteten. Trotz der politischen Turbulenzen jener Zeit gelang es uns, die Freude und das Wunder der Weihnachtszeit zu teilen.
Schließlich erreichten wir unseren Abschluss. Es war eine Mischung aus Freude und Traurigkeit, da wir wussten, dass sich unsere Wege bald trennen würden. Doch die Freundschaften und Erfahrungen, die wir während unserer Schulzeit gemacht hatten, trugen dazu bei, uns auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten. Schließlich erreichten wir unseren Abschluss. Es war eine Mischung aus Freude und Traurigkeit, da wir wussten, dass sich unsere Wege bald trennen würden. Doch die Freundschaften und Erfahrungen, die wir während unserer Schulzeit gemacht hatten, trugen dazu bei, uns auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten.
Nach dem Abschluss meiner Schulausbildung zog ich zur Universität. Das Leben auf dem Campus war eine erfrischende Veränderung von der Struktur und Ordnung des Schulsystems. Trotzdem waren die Lektionen der Disziplin, die ich in der Schule gelernt hatte, ein unschätzbarer Schatz, als ich mich den Herausforderungen des selbständigen Lernens und Lebens stellte.
Nationalsozialistische Jahre und die Ära Dirk Drewes (1935 - 1936)
1935 wurde Dirk Drewes unser Klassenlehrer. Als Nationalsozialist und Mitglied der SA nahm er eine aktive Rolle im Jungvolk-Fähnleinführer ein, wodurch er eine engere Bindung zu uns Schülern aufbaute. Trotz seiner unkonventionellen Einstellung, von allen, einschließlich der Mädchen, geduzt zu werden, war seine Autorität nie in Frage gestellt.
Schulreisen und Erfahrungen
In den Sommerferien 1936 unternahmen wir eine Schulreise ins Riesengebirge und die Sächsische Schweiz. Mit einer abgespeckten Jungvolkuniform wurden wir in einer schlesischen Stadt von einem HJ-Führer angepöbelt. Wie dieser Vorfall endete, blieb uns unklar.
Lüneburger Heide und die Rückkehr (1937 - heute)
Im folgenden Jahr besuchten wir die Lüneburger Heide. Nach einer Wandertour fuhren wir nach Oxstedt, dem Heimatort von Herrn Drewes. Es gab unzählige Abenteuer, darunter Wattwanderungen, Krabbenfischen und Übernachtungen in Heuscheunen.